Liebe Schützenbrüder? Was war das bitte für ein Schützenfest? Einfach mega, vom ersten bis zum letzten Tag. Nachdem wir uns erstmal etwas reparieren mussten, kommen wir nun endlich zu unserer Schützenfestnachlese.
Vogel begucken

Schon das Vogel begucken am Mittwoch brach mehrere Rekorde. Noch nie haben wir so viel Ballerbrause in unsere Prachtkörper füllen können, wie in diesem Jahr. Die genaue Literzahl wollen wir hier nicht nennen, denn es könnte dem einen oder anderen Tränen in die Augen bewegen, aber es waren mehr als 2 schöne, große Alu-Container mehr als der bisherige Rekord, die wir auf dem Zelt haben verdunsten lassen. Der andere Rekord war die Zeit, die man benötigte, um eine neue, frisch gezapfte Fassbrause zu erhalten. Denn unser diesjähriges Kommando war auf Zack und schaltete die Kühlung hoch, da der Zapfhahn anfing zu glühen.

Vogel wegbringen / Kommers
Auch das Vogel wegbringen mit dem anschließenden Kommers war hervorragend besucht. Nachdem wir an er Vogelstange angekommen waren, wurde aufgrund der Umgebungstemperaturen eine Kühlpause von 1-3 Hopfeneinheiten eingelegt.

Aufgrund der ebenfalls hervorragenden Arbeit des Kegelclubs “Brennholz” die bei unserem alten König geschmückt hatten, wurde der Rückmarsch über die Kollinge gesteuert, damit die Schützenbrüder die Pracht der grün-weißen Fähnchen bewundern und sich für den Folgetag auch den weg schon mal einprägen konnten.
Beim nun folgenden Kommers wurden unsere Majestäten noch einmal geehrt. Martin Hüls ehrte noch einmal das noch amtierende Königspaar, Michael und Anne Deitmar, als amtierendes Kaiserpaar auch gleichzeitig das noch alte Königspaar, Ralf “Fingo” und Magda Hüls sowie als Jubelkönig von vor 25 Jahren Gregor und Hilla Robert. Für den leider bereits verstorbenen Jubelkönig von vor 40 Jahren, Günter Jürgens, erhielt dessen Witwe Anita einen Blumenstrauß, gleiches gilt für die Frau des ebenfalls bereits verstorbenen Jubelkönigs von vor 50 Jahren, Paul Wulle, dessen Gattin Anneliese ebenfalls einen Blumenstrauß in Empfang nehmen konnte.

Natürlich erhielten auch alle weiteren anwesenden Könige ein kleines Präsent aus den Händen des Vorstands.

Es folgten die Ehrungen des Spielmannszuges. Hier begann Tambourmajor Ansgar Berlekamp mit der Ehrung des jüngsten Spielmannszugmitglieds, Hugo Schmees (6). Freudestrahlend nahm dieser als Geschenk einen Berg Süßigkeiten entgegen.

Als nächsten wurden Nele Löchte und Katharina Kamp für 15 Jahre Mitgliedschaft im Spielmannszug geehrt. 20 Jahre im Spielmannszug sind Stephanie Sicker (geb. Löchte) sowie Maike Molitor (geb. Braukmann). Sage und schreibe 40 Jahre und als erste Frau im Spielmannszug ist Anita Theising (geb. Hüls).
Gerade die Ehrung von Anita Theising erhielt viel Beifall. Bis 1983 sperrte sich der Spielmannszug, wie es damals oft so üblich war, gegen weibliche Mitglieder. Im genannten Jahr änderte man in Mesum-Dorf seine Meinung und öffnete damit Anita Hüls, wie sie seinerzeit noch hieß, die Tür. Und diese Tür hat sie seit dem auch nicht wieder zugeschlagen und ist somit seit 40 Jahren Spielmannszugsmitglied. Wie sagte es Tambourmajor Ansgar Berlekamp noch in seinen Ausführungen: “Wenn man den Einen sieht, ist der Andere nicht weit!” So ist es in der Tat, und wir hoffen, dass es auch noch lange so bleibt! Natürlich gab es bei dieser Ehrung Standing Ovations, die Anwesenden dichteten kurzerhand den Flippers-Hit in “Wir sagen Dankeschön – 40 Jahre Anita!” um. Es war mehr als eine Träne der Rührung zu sehen – und das nicht nur bei Anita selber.

Nach dem Singen der Nationalhymne fand der Tag dann seinen verdienten Ausklang.
Schützenandacht, Frühstück und Jubilarehrung

Um genau 08:45 Uhr erfolgte der Abmarsch zur Schützenandacht – mit bösen Vorahnungen an das Wetter. Und genau so kam es leider auch. Während die beiden Geistlichen, Pfarrerin Petra Meyhoff und Pastor Thomas Hüwe drinnen eine kurzweilige und dem feierlichen Event passende Schützenandacht feierten, öffnete Petrus draußen seine Schleusen – vielleicht wurde er nicht in der Andacht wie gewünscht erwähnt.

Somit besuchte nur eine Abordnung das Ehrenmal zur Kranzniederlegung im strömenden Regen, während die anderen Schützen sich auf dem Weg zum Zelt machten. Gerade angekommen legte Petrus dann noch einen drauf und gab alles, was er noch an Wasser hatte.
Auf dem Zelt gab es dann zuerst ein leckeres Frühstuck, bei dem sich leider nicht alle Mitglieder mit einer Frühstücksmarke eingedeckt hatten, was leider dazu führte, dass einige Schützen statt einem Brötchen nur ein langes Gesicht ziehen konnten. Hier wird sich der Vorstand für die Zukunft eine Änderung überlegen.

Folgende Schützenbrüder wurden für langjährige Mitgliedschaft geehrt:
Für 25 Jahre wurden geehrt:
Rainer Wältring, Jörg Seres, André Ossege, Stefan Therle, Michael Helming, Frank Smit, Sascha Thien, Stephan Bruning, Manfred Leusmann, Jürgen Bröker und Jörg Winter.
Für 40 Jahre wurden geehrt:
Thomas Bauma, Karl-Heinz Burke, Peter Büscher, Christoph Cordes, Markus Ende, Martin Feldhoff, Dietmar Gehling, Mathias Höfker, Hans-Günter Kampel, Christoph Kösters, Reinhard Ohde, Udo Ossege, Manfred Rieke, Werner Rott, Rainer Schilling, Hans-Jürgen Schmees, Markus Schürhörster, Martin Twirdy, Jürgen Wiesmann, Markus Schnieders.
Für 50 Jahre wurde Hubert Hennekes geehrt.
60 Jahre im Verein sind:
Ferdi Gronotte, Hubert Leusbrock, Wilfried Reckenfelderbäumer, Werner Schnieders, Martin Thien, Ludger Wältring und Hans-Dieter Windhaus.
65 Jahre Mitglied sind Erich Heckmann sowie Werner Ossege.
Für stolze 75 Jahre wurde Heinrich Feldhoff geehrt.
Herzlichen Glückwunsch allen Jubilaren!

Vogelschießen
Es war schon rekordverdächtig, was sich in diesem Jahr beim Antreten zum Vogelschießen an Schützenbrüdern eingefunden hatte. Ein laaaanger Lindwurm zog, unterstützt von vier Musikzügen, durch das Dorf zur Vogelstange am Schulte-Höping-Peitzmann-Platz, der fast bis auf den letzten Platz belegt war. Die zusätzlichen 200 Stühle, die vom Festwirt aufgestellt wurden, hatten sich gelohnt.

Nachdem der Vogel von verschiedenen Schützen locker geschossen wurde, traten dann als Königsbewerber Peter Hesselmann und Pierre von der Haar aus dem Spielmannszug an, die Königswürde zu erringen, und dieses wurde extrem spannend. Beide Anwärter gaben jeweils über 100! Schuß auf das störrische Holzfedervieh ab, bis es Pierre endlich mit dem 386 Schuss gelang, den Rest des Vogels von der Stange zu holen. Er war in diesem Jahr zum ersten Mal als Königsbewerber angetreten und hat es gleich geschafft. Herzlichen Glückwunsch hierzu!


Zu seiner Schützenkönigin erkor Pierre seine Freundin Katharina Matzker.

Nach dem Abmarsch von der Vogelstange ging es dann zum Ausholen der Königin aus der Gaststätte zum Schwan. Wie gewohnt war der Platz davor viel zu klein für die Menschenmenge, die wissen wollte, wer denn nun die neue Königin sei. Natürlich gab es wie gewohnt den obligatorischen Ehrentanz auf der Rheiner Straße. So hatten die Busfahrer auch Zeit, sich nen Schluck Kaffee zu gönnen, denn es ging nichts mehr.
Direkt im Anschluss ging es dann auf das Festzelt, wo der Königsball stattfand. Liebe Leute, das Zelt platzte aus allen Nähten, es wurde kurzfristig drüber nachgedacht, ob man die Kasse schließen müsste. Man hatte förmlich das Gefühl, dass ein Rudel Busse einfach seine Ladung vor dem Festzelt verloren hätte. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert und so manches Paar Tanzschuhe verschlissen.
König ausholen und Bierfasskönig schießen
Nachdem der Spielmannszug bereits früh morgens unterwegs war, um die Majestäten und anderen würdige Personen zu wecken, ging es dann um 11:00 Uhr weiter mit dem Ausholen des neuen Königspaares beim alten König Michael Deitmar in der Kollinge. Trotz der langen, durchtanzten Nacht waren die Schützenbrüder fast taufrisch in großer Anzahl angetreten, um den Königspaaren diese schöne Ehre zu erweisen.

Beim alten König angekommen gab es erstmal ein kühles Blondes, um die trockenen Kehlen zu ölen. Auch hier hatte der Kegelclub des alten Königs wieder hervorragende Arbeit geleistet und umsorgte die anwesenden Schützen hervorragend!

Vom alten König aus ging es dann wieder zur Vogelstange, um den diesjährigen Bierfasskönig zu ermitteln. Auch dieses war ein sehr spannendes Schießen, welches Mario Steller mit dem 135. Schuss beendete und nun 50 Liter Gerstensaft unserer Haus-und Hofbrauerrei Rolinck sein Eigen nennen darf.

Nachdem der Bierfasskönig feststand, fand an der Vogelstange noch ein gemütlicher Ausklang statt, bevor die Schützenbrüder den Heimweg antraten, um sich noch ein wenig zu reparieren, ähm auszuruhen, und sich für die Polonaise am Abend chique machten. Es hat sich gelohnt.
Polonaise/Festball
Pünktlich um 19:30 Uhr ertönte von Major Leon Knüver das Kommando “im Gleichschritt Marsch”

Auch an diesem Abend waren 4vier Musikzüge notwendig, um die Schützenbrüder mit ihren Damen durch das Dorf zu geleiten. An der Straße war gefühlt weniger los – das machte aber nichts, denn die fehlenden Leute befanden sich mit in der Polonaise. Wenn man diese Polonaise mit dem Handyspiel “Snake” vergleicht, dann hätten wir am Schwan verloren, denn dort biss sich der Lindwurm in den Schwanz. Bei weitem waren noch nicht alle Polonaisemitglieder von der Alten Bahnhofstraße runter, als der Spielmannszug wieder in die gleiche Straße einbiegen wollte und man bereits einmal über die Nielandstraße, Feuerstiege und ein Stück Rheiner Straße marschiert war. Ein Bild, was einem richtigen Schützenbruder Tränen in die Augen treten lässt – sowas sieht man in Rheine bzw. im erweiterten Umkreis bei weitem nicht!

Das Zelt war zum Bersten voll, die Schützenfamilie stand dicht gedrängt auf dem Zelt, als das Kommando “Halt” vom Major ertönte. Hier wurden noch einmal alle Majestäten vorgestellt und man ließ sie noch einmal hochleben.

Es folgten noch einmal Ehrentänze, bevor der Festball starten sollte. Auch hier war die Stimmung riesig. Leider hatte die Sängerin der Tanzband, Leonie, am Vorabend nicht nur ihre Tanzschuhe, sondern auch ihre Stimme verschlissen. Es hätte vielleicht noch für ein leises Lied in der Stimmlage von Bonnie Tylor gereicht, aber ihre Vorgängerin Sarah war sich nicht zu schade, kurzfristig wieder mit auf die Bühne zu gehen.

Weitere Unterstützung als Sänger gab es später noch vom Schützenkönig unseres befreundeten Schützenvereins aus Borne, René Morshuis, der in seiner Landessprache die beiden Lieder “Engelbewaarder” sowie “Schatje, mag ik je Foto” zum Besten gab und das Zelt zum Beben brachte. Noch auf der Bühne versprach er, den Song Engelbewaarder auf dem Kaiserball am 2. September auf Deutsch singen zu wollen. Wir sind fest davon überzeugt, dass er es schafft!


Nach der Party ging es dann für einige Leute direkt nach Hause, andere wiederum besuchten noch kurz das Spiegeleieressen und schlossen somit den offiziellen Schützenfestpart ab.
Hexen
11:00 Uhr ist die Zeit der Hexenbrüder, und auch diese hatten sich in diesem Jahr mehr als zahlreich versammelt – es waren bedeutend mehr, als man überhaupt gerechnet hatte. Insgesamt gab es bei diesem Hexen 21 Ersthexer, die später von Hexenmajor Dennis Topphoff “herzlich” in unsere Gemeinschaft aufgenommen wurden.

Dennis Topphoff war in diesem Jahr, nach einjähriger beruflicher Abstinenz, wieder als Hexenmajor zuständig und auch so richtig “on fire”. Mehrere Schützenbrüder oder auch Mitglieder des Kommandos hatten sich größere oder auch kleinere Verfehlungen über das Schützenfestwochenende zu Schulden kommen lassen und wurden dementsprechend zur Rechenschaft gezogen.

Natürlich musste auch noch ein Hexenkönigspaar ermittelt werden. Mit dem 72. Schuss schaffte es Hexenbruder Michael Renger den Hexenvogel zu eliminieren und erkor sich Freddy Feldhoff zu seiner Königin.

Auf dem Weg zu Hexenbruder Daniel Löchte ging der Weg beim Altschützenkönig Udo Hennekes vorbei. Leider hatte dessen Fahne Überlänge oder Udo zu kurze Beine, auf jeden Fall hing die Fahne im Dreck. Auch hier war die Hexengesellschaft hilfreich und kürzte diese auf ein annehmbares Maß.


Nach dem Abstecher bei Hexenvorstandsmitglied Daniel Löchte ging es dann in den Schwan, wo dann auch der Fisch “vergraben” wurde. Auch konnten sich die Hexenbrüder wieder an Heißwürstchen und Brötchen stärken, was mehr oder weniger gut gelang. Hier beendete Hexenmajor Dennis Topphoff das Hexen und somit das Schützenfest komplett.
Was? War? Das? Bitte? für ein geiles Schützenfest!!!