Die Aufgabenverteilung bei Organisation und Gestaltung der karnevalistischen Sitzungen war klar. Um den programmatischen Teil kümmerte sich zunächst eine Handvoll Aktiver. Das ergab sich so ganz von selbst. Der damalige Sitzungspräsident Franz Greiwe besprach verschiedene Themen u.a. mit dem Vorstand und der Feuerwehrkapelle. Nebenher regelten eine Handvoll Aktiver verschiedene Herausforderungen.
Auf die Dauer konnten die Aufgaben nicht von diesen Personen alleine bewältigt werden. Vor allem nicht, wenn es darum ging, immer wieder neue Ideen zu entwickeln und neue Akteure für unsere Sitzungen zu gewinnen. Bis dahin war vieles ein Selbstläufer: Die Garden sorgten selbst für neue Tänzerinnen, für Training und Übungsleiterinnen, fanden selbst ihre Choreographien. Aber vieles war Zufall und das durfte so nicht bleiben.
Darum regte Franz Greiwe 1976 auf einer kleinen gemeinsamen Nachfete mit den Akteuren beim Alten Gasthaus Borcharding die Gründung einer Karnevalsgruppe an. Am 9. Januar 1977 war es dann soweit, „eine Interessenvereinigung Karneval zu gründen“. So kann man es in einem Einladungsschreiben vom 29. März 1977 lesen, das von Edith Beckmann, Ferdy Stöveken, Rudolf Kölling-Gröning und Franz Greiwe unterzeichnet ist. Darin wird zum 16. April 1977 in die Gaststätte Beckmann auf der „Hohen Heide“ eingeladen.
Worum es ging, war weiterhin zu lesen: „Da wir unsere Vereinigung im Sinne des Karnevals – mit viel Humor – führen wollen, soll sich diese Mitgliederversammlung nur kurz mit den Regularien befassen. Anschließend wollen wir gemeinsam bei Tanz und guter Laune die Session 77 abschließen. Deshalb sind zu dieser gemütlichen Mitgliederversammlung auch Ihre besseren Hälften ganz herzlich willkommen.“ Ferner sah die Tagesordnung vor: Vorstandswahlen und Gründung von Arbeitsgruppen für Musik (Nachfolge der Emsmeisen, usw.), Bütt, Tanz, Zeitung, 10-jähriges Bestehen der Mesumer Narrensitzung.
Die Gründung verlief sehr erfolgreich. Den ersten Vorstand bildeten als 1. Vorsitzender Rudolf Kölling-Gröning, 2. Vorsitzender Ferdy Stöveken, die Beisitzerinnen Edith Beckmann und Anneliese Wulle und Sitzungspräsident Franz Greiwe. Im Namen sollte die Muttergesellschaft ersichtlich sein: „Interessenvereinigung Karneval in der Schützenvereinigung Mesum 1877“, aber immer kurz: IV Karneval. Beschlossen wurde ferner, dass Bernhard Pohler und Bernhard Hülskötter mit ca. 15 Sängern aus dem MMC die neuen „Klein-Berliner Emsmeisen“ rekrutieren sollten (siehe dazu Abschnitt über die Karnevalsgruppen). Josef Post kümmerte sich fortan um die Büttenredner, Anneliese Wulle und Edith Beckmann um die Tanzgarden, die Gebrüder Greiwe um die Karnevalszeitung. Der Beitrag von einer Mark pro Monat – ursprünglich war ein Betrag in Höhe der Kosten für ein Bier gedacht – sollte eingezogen werden. Diese Aufgabe übernahm Wilfried Reckenfelderbäumer.
Angesprochen und erörtert wurden damals auch grundsätzliche Fragen: Können wir Karneval in der großen Sporthalle feiern? Gemeint war hier die neue große Halle im Hassenbrock. Kann, darf, soll oder muss es in Mesum eine Verschiebung des Karnevalstermines um zwei Wochen auf den Hauptfesttag geben, wenn ganz Deutschland Karneval feiert? (Der Bruderverein Mesum-Feld unternahm später diesen Schritt!)
Die IVK übernahm fortan mehr und mehr die Organisation der Sitzungen. Dazu führte sie den monatlichen Stammtisch ein: immer ab Sommer am ersten Mittwoch im Monat nach dem 20.11 Uhr bei Schröder/ Pommerening. Außerdem wurde die alljährliche Aktivenfete als Dankeschön für alle, die wie immer unentgeltlich im Klein-Berliner Karneval mitgewirkt hatten, ins Leben gerufen und zu einem festen Bestandteil im Kalender. Zunächst noch bei Beckmann, dann aber sehr lange bei Rudolf Kölling-Gröning in seiner schönen Bar, war sie in jedem Jahr ein toller Höhepunkt im Feiern der Aktiven.
Ferner kümmerte sich die IVK auch um finanzielle Fragen, vor allem um die Regelung unumgänglicher Unkosten und Auslagen der Aktiven. Dazu wurden Übereinkünfte mit dem Vorstand getroffen, mit dem man sich auf Zuschüsse einigte, die dann von der IVK verwaltet und verteilt wurden: Beteiligungen an der Beschaffung von Kostümen für die Akteure in besonders gravierenden Fällen, im speziellen beim Nachwuchs; Spenden für die Feten der Aktiven.
Wir betonen an dieser Stelle, dass ein Jeder herzlich Willkommen ist. Jeder Gast, egal ob jung oder alt, dick oder dünn, egal welche Herkunft er hat, ist sehr gerne gesehen.
Wer Mitglied dieser Vereinigung werden möchte, kann sich bei jedem Vorstandsmitglied oder beim Karnevalspräsidenten Klaus Hüls melden.
Wir wünschen Euch stets lustige Karnevalsstunden in Klein Berlin. HELAU…