Seine sichtlich große Erleichterung vermochte Martin Hüls als Vorsitzender der Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf auf der gut besuchten Mitgliederversammlung gar nicht zu verhehlen: „Es kann und wird in der Session 2017 wie bisher einen Zeltkarneval geben, weil 12 Mädels unseren Dorfkarneval retteten“.
Jene wollen den Elferrat stellen und wurden, von nahezu frenetischem Beifall begleitet, einstimmig gewählt. Dazu gefunden hatten sich die Damen, allesamt noch jung, aber durchaus karnevalserfahren, in einer Whatsapp-Gruppe mit dem bezeichnenden Titel „Rettet den Mesumer Karneval“: Jenny Holthaus, Carolin Sicker, Alina Brockmann, Carolin Gillmann, Nina Konermann, Jenny Plock, Svenja und Maike Gehling, Lisa Kleimann, Larissa Deitmar, Steffi Sickmann und Kira Hüls. Darüber freuten sich Sitzungspräsident Christian Grothues und die Aktiven, die bereits mitten in den Vorbereitungen zur neuen Session stecken.
Zuvor hatte Martin Hüls noch einmal sehr eindringlich die schwierige Situation im Dorfkarneval mit ihren Kernproblemen geschildert: Kein Elferrat; veränderte Feiergewohnheiten der Mitglieder zu Karneval mit zwar sehr gut besuchten Sitzungen, aber leerem Zelt bei den übrigen Veranstaltungen Strich mit einem nicht vertretbaren Minusgeschäft; verschärfte Auflagen der Ordnungsbehörden. Der Vorstand sah drei Optionen zur Lösung, aber daraus nur einen machbaren Ausweg: Drastische Reformen und Begrenzungen in den Angeboten und Abläufen. Denn ein Zeltstandort auf der Hohen Heide wie beim Schützenfest komme im Winter ebenso nicht in Frage wie ein Weitermachen wie bisher.
Die Versammlung stimmte nach sachlicher Diskussion dem Reformansatz einhellig zu. „Beschränkung unsere Stärken und Kernkompetenz und damit auf das Wesentliche, die Sitzungen“, wie Martin Hüls zusammenfasste. Damit ergibt sich ein neuer Terminablauf: Die Generalprobe beginnt erst am Donnerstag, 9. Februar. Der folgt am Freitag, 10. Februar, ab 19.11 Uhr die verkürzte Galasitzung, so dass gegen 22.30 Uhr der Tanz für alle starten kann. Die Sitzung wird am Samstag, 11. Februar, um 15.11 Uhr wiederholt, der sich bis gegen 22 oder 24 Uhr ein Dämmerschoppen mit Musik anschließen wird. Der Sonntag darauf wird ersatzlos gestrichen und steht dem Zeltabbau zur Verfügung.
Die Mitglieder sahen alles als einen Versuch unter dem Gesichtspunkt, den Karneval zu erhalten. Dazu machten einige auch zu den Vorschlag zu prüfen, ob man in absehbarer Zukunft nur noch ein einziges Karnevalswochenende gemeinsam mit den Feldkarnevalisten feiern kann. Martin Hüls erinnerte ferner daran, dass 2018 das Jubiläum „50 Jahre Sitzungskarneval“ gefeiert werden soll und appellierte daran, sich über einen Elferrat „schon jetzt“ Gedanken zu machen.