Schützenplatz/Vogelstange gesperrt

Schützenplatz/Vogelstange gesperrt

Der Schützenplatz (eingezäunter Bereich an der Vogelstange) ist ab sofort für jegliches Betreten voll gesperrt. Der Grund ist banal wie auch schön zugleich. Dort ist ein Paar der auch in Deutschland heimischen Schlingnattern (Coronella austriaca) gesichtet worden, als sich die Naturschützer, die in diesem Bereich den Krötenzaun aufgestellt haben, um das Entleeren der Eimer mit gefangenen Kröten kümmern wollten. Dieses wurde an den zuständigen Reptilienschutzbeauftragten des Bereichs Münsterland/südliches Niedersachen, Stephan Uss herangetragen, der sich sofort mit unserem Vorsitzenden Martin Hüls in Verbindung gesetzt hat.

Per einstweiliger Verfügung wurde somit der Platz um die Schießanlage für jegliches Betreten gesperrt, denn die Schlingnatter steht unter strengstem Naturschutz. Die Schlingnatter ist in NRW quasi ausgerottet, wenige Exemplare sind in der Westfälischen Bucht, allerdings auch immer wieder vereinzelt noch woanders anzutreffen. Diese ungiftigen Schlangen ernähren sich von Mäusen, Echsen, aber auch Kröten. „Und genau diese sind ja momentan vermehrt im Biotopbereich an der Vogelstange zu finden“, so St.Uss.

Das Schlingnatterpärchen

Diese Schlangenart ist für den Menschen vollkommen ungefährlich, da sie nicht giftig ist und ihr Beute „umschlingt“ (erwürgt), was ihr auch den Namen beigebracht hat. Die Männchen werden meist genauso groß, wie die Weibchen und haben eine Körperlänge von 60-80, in wenigen Fällen bis zu 90 cm. Schützenkaiser und Stadtgärtner Ralf „Fingo“ Hüls erklärte sich bereit, die Patenschaft für das Schlingnatterpärchen zu übernehmen und wird das Betretungsverbot, natürlich mit Unterstützung des Vorstandes, vehement durchsetzen.

Auch unser Neuplatzwart Wolfgang Kösters kann seine Begeisterung kaum im Zaum halten. „Endlich können wir der Natur auch mal etwas zurückgeben“, darf er gerne zitiert werden.

Schlingnattern verstecken sich gerne in oder unter morschen Baumstümpfen

Da sich die Schlingnattern frühestens ab April, meist aber erst ab Mai paaren (Dieser Vorgang dauert oft bis zu zwanzig Minuten, länger als mancher Schützenbruder schafft) und eine Tragezeit von 4-5 Monaten haben, fällt der Schlupfzeitraum allerdings in den Zeitraum unseres Schützenfestes, das somit nicht am gewohnten Platz stattfinden kann. „Der Platz ist gesperrt, das richtet die Natur so ein!“ (St.Uss).

Aus diesem Grund sind wir bereits dabei, verschiedene Möglichkeiten auszuloten. „Wir werden mal fragen, wo wir unterkommen können!“, so der zweite Vorsitzende Tim Kösters. Die Vogelstange im Feld ist eine Option, wir prüfen allerdings auch gerade die Möglichkeit einer mobilen Schießanlage, die dann vielleicht und mit Sondergenehmigung wieder am Pegel aufgestellt wird.

Wir möchten euch, auch im Namen von St.Uss bitten, das Betretungsverbot ernst zu nehmen und werden uns schnellstmöglich wieder mit weiteren Informationen melden.