Am Freitagabend gab es bei der Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf für den Vorsitzenden Martin Hüls nur Grund für Freude und Zufriedenheit. Das Wetter war „optimal für Schützenfest“, das Zelt beim Festkommers rappelvoll, die Stimmung gut und das Unterhaltungsprogramm ausgezeichnet. Dazu gehörten zunächst viele eindrucksvolle Ehrungen, vor allem für verdiente Könige und Spielleute. Allen voran Anni Osterbrink, die mit stehenden Ovationen und langem Beifall als Goldkönigin gefeiert wurde. Gemeinsam mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann Werner bildete sie 1968 das Königspaar. Weitere Jubelpaare waren Leni und Josef Dinkels (Königspaar vor 40 Jahren) und das Silberkönigspaar Ilse und Herbert Schnellenberg. Sie alle hätten gemeinsam ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben, sagte dankbar Martin Hüls. Das gelte ebenso für die vielen Ex-Könige, von denen 36 gekommen waren und für die es je ein kleines Präsent gab.
Geschichte auf ihre besondere Art schrieben auch fünf Mitglieder des Spielmannszuges, die Tambourmajor Ansgar Berlekamp ehrte, weil „sie zusammen 90 Jahre lang für gute Musik, Laune und Stimmung bei Schützenvereinsfeiern sorgten“ : Jannik Asemann fünf Jahre, Katharina Kamp und Nele Löchte zehn Jahre, Maike Brockmann und Stefanie Löchte 15 Jahre und Anita Theising 35 Jahre. Letztere sei damals, so erinnerte sich Ansgar Berlekamp gern, als eines der ersten Mädchen bei den Spielleuten eingetreten und sei inzwischen „die Mutter und gute Seele des Vereins“. Großen Jubel löste ein ganz kleiner Spielmann aus: Der sechsjährige Justus Deitmar spielte schon wie ein Großer mit.
Das Unterhaltungsprogramm begann mit Musikstücken der beiden Kapellen, die dann den gesamten Abend begleiteten: der Spielmannszug und die Mesumer Feuerkapelle unter der Stabführung von Björn Schlüter. Als besonderer Überraschungsgast, lange vorher geheimnisvoll angekündigt, kam dann Bauer Heinrich Schulte Brömmelkamp aus Kattenvenne hinzu. Der aus Funk und Fernsehen bekannte Humorist und Comedian enterte gekonnt das Festzelt und zeigte sich gut informiert „über Schützenfeste und das Fest in Mesum bei den Dorfschützen“. Was ihn wunderte: „Im großen Mesum gibt es nur zwei, bei uns im kleinen Kattenvenne aber vier Vereine“.
Er zeigte sich immer dann schlagfertig und witzig, wenn er sich pointiert aus dem Vereinsgeschehen aktuelle Ereignisse und Personen aufnahm. Dazu holte er sich bevorzugt König Michael Wältring vors Mikrofon. Für ihn definierte er eine neue Form von Mobbing: Denn er habe gehört, dass man in Mesum seine eigene Frau zur Königin nehmen müsse. Das sei zwar durchaus möglich, „macht aber keinen Sinn“. Man nehme schließlich auch keinen Sand mit in die Sahara. Für den König hatte er noch einen guten Tipp „für eine Vertragsverlängerung“: Schon am nächsten Tag beim obligatorischen ersten Schuss den Vogel herunterholen und er bleibe automatisch ein Jahr König.