Die Pandemiefolgen wird der Vorstand der Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten. Traurig stimmt ihn, dass gewohnte Festabläufe und traditionelle Termine ausfallen mussten. Das klang noch einmal deutlich am Samstagmorgen bei der ökumenischen Andacht mit Pfarrerin Britta Meyhoff und Pfarrer Thomas Hüwe an. Beide steilten in ihrem Predigt-Duett, zu dem Pfarrerin Meyhoff mit einem Fahrrad erschien, den einenden Gedanken von Glauben und Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Das Fahrradfahren gelinge wie Glauben und Gemeinschaft nicht im Stillstand, sondern nur auf Dauer im Unterwegssein und gemeinsamen Bemühen.
Zum Abschluss bat Pfarrer Hüwe die anwesenden Schützen, die mit Fahnenabordnung, Feuerwehrkapelle und Spielmannszug angetreten waren, in der gegenwärtigen Situation „nicht alles zu negativ zu sehen.“ Aus der Spannung zwischen Tradition und Moderne, zwischen privatem und öffentlichem Feiern, die sich jetzt in der Corona-Zeit zeige, könne der Verein auch neue Festformen gewinnen. Schmunzelnd fügte er hinzu, dass er dem jetzigen Schützenkönig aber keineswegs eine so lange Regierungszeit wie der englischen Queen wünsche.
Bei der anschließenden Kranzniederlegung sprach Major Timo Steggemann die Hoffnung auf das nächste Schützenfest 2022, zeigte aber Verständnis für die gegenwärtige Situation: „Corona hat weiter fest im Griff, die Gesundheit aller Menschen geht vor.“ Er richtet am Mahnmal dann „die Gedanken auf die Toten und ihr Schicksal, dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Wenn wir heute nicht an Verluste und Zerstörungen durch Kriege, Gewaltherrschaft, Terror, Vertreibung und aktuell durch Corona erinnern, kann sich morgen das Gestern wiederholen. Vergangenheit wiederholt sich nicht. Was sich aber wiederholt, sind menschliche Verhaltensweisen – im Guten wie im Bösen .“