Im beeindruckend gefüllten Festzelt eröffnete die Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf am Freitagabend mit einem musikalisch unterhaltsamen Kommers das Festprogramm zu ihrem Schützenfest. „Es ist bei den Dorfschützen so Tradition“, freute sich Vorsitzender Martin Hüls vor allem über die Beteiligung: „Ich glaube, halb Mesum ist hier.“ Er begrüßte eine lange Reihe von Gästen wie die regierenden Majestäten, viele ehemalige Kaiser und Könige und die beiden Musikzüge und deren Leiter Bernhard Ziegler mit der Feuerwehrkapelle und Ansgar Berlekamp mit dem Spielmannszug.
Neben der Unterhaltung standen einige Ehrungen an wie die der Jubelköniginnen Anneliese Wulle (50 Jahre) und Anita Jürgens (40 Jahre), des Silberkönigspaares Gregor und Hildegard Robert und des Kaiserpaares Ralf und Magda Hüls. Tambourmajor Ansgar Berlekamp dankte dann zunächst dem Vorstand für die großartige Unterstützung beim Jubelfest seines Spielmannszuges und nutzte die Gelegenheit, verdiente Jubilarinnen bei den Spielleuten zu ehren. Dabei hab er besonders Anita Theising hervor, die 1983 zu den ersten weiblichen Mitgliedern gehörte und nunmehr 40 Jahre Mitglied ist. Auszeichnungen für kürzere Zeiten erhielten Maike Molitor und Stefanie Sicker für 20 sowie Katharina Kamp und Nele Löchte für 15 Jahre. Viel Beifall bekam auch der sechsjährige Hugo Schmees als hoffnungsvoller Nachwuchs , der seit einem Jahr dabei ist.
Eindrucksvoll begann auch der Samstag. Es war schon beeindruckend, wie gut zum ökumenischen Wortgottesdienst die Kirche gefüllt war und damit die Dorfschützen demonstrierten, dass es ihnen hier zum Auftakt des Schützenfestes um mehr geht, als nur aus Gewohnheit eine ihnen liebgewordenen Tradition zu pflegen. Dazu regten Pfarrerin Britta Meyhoff und Pfarrer Thomas Hüwe im wie stets sehr lebendigen Predigtdialog an, immer wieder über den Tellerrand des Vereins in die Gemeinde zu schauen. Sie gingen dabei vom Festmotto des Dorfjubiläums „650 Jahre Mesum“ aus und wechselten dabei nur ein Wort aus zu „Mesum GANZ erleben mit allem Drum und Dran“. Beide luden die Schützen ein, jeweils in ihrer Art, eine bunte, offene Gemeinschaft zu leben.
Major Leon Knüver hinterfragte kritisch bei seiner Rede zur Kranzniederlegung, „warum so viele Menschen die mahnenden Botschaften der Vergangenheit ignorieren“ und dass es nach wie vor „eine Politik der Eskalation, Einschüchterung, Hass und Gewalt gibt.“ Er erinnerte daran, „dass unsere Gemeinschaft auf gegenseitigem Respekt, Toleranz und Solidarität aufgebaut ist.”