Zwei geteilt war am Schützenwochenende in Mesum das Wetter zwischen Regen und Sonnenschein, aber ungeteilt waren Feierlust und vor allem Spannung und Begeisterung beim Königsschießen. Rund 350 Schützen trotzten mit ihren grünen Schirm beim Antreten dem Nass von oben und zogen zum Festplatz am Bohnenkamp, wo die hohen Bäume weiteren Schutz boten. Dort lieferten sich alsbald vier Königsbewerber ein unerwartet langes, aber überaus spannendes Ringen um die Königswürde, das selbst Bürgermeister Peter Lüttmann als herzlich begrüßten Gast sichtlich in den Bann schlug und wie man es so andauernd und zäh lange nicht mehr erlebte.
Es war dann Michael Wältring, als Major Chef des Kommandos, der erst um 17.26 Uhr den Wettbewerb beendete und mit dem 355. Schuss den Vogel von der Stange holte. Auf eine derart hohe Zahl hatte im Vorfeld niemand getippt. Dabei sollte der Holzvogel eigentlich viel früher fallen, denn es galt anschließend noch, einen weiteren abzuschießen, um den neuen Kaiser zu ermitteln. Dazu traten gleich 12 Ex-Könige an, die das in kürzerer Zeit schafften. Peter Heinecke, 1988 König bei den Dorfschützen, traf mit dem 216. Schuss um 19.39 Uhr am besten, so dass der Vogelrest ihm zu Füßen fiel. Vielleicht war es ein gutes Omen, das zum einen inzwischen die Sonne schien und zum anderen Tage zuvor der Holzvogel auf den Namen „Peter“ getauft worden war.
Um einiges verspätet, aber nicht minder herzlich empfangen wurden anschließend Maria und Peter Heinecke sowie Martina und Michael Wältering, begleitet von ihren Vorgängerpaaren Anita und Günter Jürgens sowie Steffi und Martin Hüls, von zahlreichen Zuschauern, als der Festzug zur Proklamation der neuen Dorfmajestäten die Dorfmitte erreichte.
Bilder: Greiwe