Wer bei den Dorfschützen am Samstag dachte, mehr Nervenkitzel als beim Königsschießen geht nicht, wurde am Sonntag anders belehrt: Das Kaiserschießen toppte das noch einmal. Denn die fünf Bewerber lieferten sich einen überaus spannenden Wettbewerb um einem Holzvogel, der sich zäh wehrte, immer wieder unerwartet Kapriolen drehte und einfach nicht fallen wollte. Schließlich war es Alt-König Ralf Hüls, der mit dem 322. und gut gezielten Schuss den arg gerupften Vogelrest zur Strecke brachte und neuer Dorfkaiser wurde. „Ich mache keine halben Sachen“, lachte er bei der anschließenden Ehrung durch den Vorsitzenden Martin Hüls. Mehr Schütze-Sein geht nacheinander nicht: Drei Jahre war er coroanabedingt amtierender König, ab Samstag trägt er den Titel Alt-König und nun schließen sich für ihn nahtlos drei Jahre als Kaiser an: „Ich bin jetzt gut in Übung!“ Er erkor seine Frau Magda als Kaiserin.
Der zweite Festhöhepunkt ist traditionell die abendliche Polonaise durch das Dorf. Dabei fand die tolle Beteiligung der Mitglieder ihre Fortsetzung: So lang wie diesmal war der festliche Zug mit vielen Majestäten, angeführt vom Kinderkönigspaar Marie und Justus, vier Musikzügen und Abordnungen von Gastvereinen selten. Davon überzeugte sich auch das begeisterte Publikum am Straßenrand. Das war dann zugleich der gelungene Auftakt zu einer langen Nacht mit viel Tanz und Musik.