Drei Tage Schützenfest im Dorf

Drei Tage Schützenfest im Dorf

Die Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf gehört zu ganz wenigen Vereinen, deren Fest erst im August stattfindet. Das hat eine lange Tradition, die die Dorfschützen gern immer für das zweite August-Wochenende pflegen. Den Start in die Festtage übernimmt nach altem Brauch immer die Gemeinschaft der Könige, wenn sie sich am Dienstagabend vorher zum jährlichen „Plakettenputzen“ beim Gastgeber Uwe Bruning trifft. Seit wann sie das so halten, weiß eigentlich niemand von ihnen so recht: „Das war schon immer so und für alle ist die Teilnahme eine Ehre.“  Auch der Senior der Runde weiß es nicht anders: Aloys Kleinberns zählt mit 88 Jahren nicht nur die meisten Lebensjahre, sondern hat seit 1954 auch die meisten „Königsdienstjahre“ aufzuweisen.

Zu seinen Aufgaben zählte auch diesmal, den Neukönig Michael Deitmar, zugleich in der Riege der jüngste Dorfschützenregent, in die Geheimnisse des Plakettenputzens einzuweisen. Es gehört schon einiges an Wissen und Können dazu, unter den kritischen Augen der vielen erfahrenen Könige und Kaiser die richtigen Mittel und Geräte einzusetzen, um neben Pflege auch größtmöglichen Glanz zu erreichen. Und es waren diesmal mehr als drei Viertel der noch lebenden 34 Majestäten gekommen. „Das dokumentiert den großen Zusammenhalt der Gruppe“, freute sich Vorsitzender Martin Hüls, der 2016 selbst die Königswürde errang. Diese „tolle Beteiligung“ wünscht er sich auch an den Schützenfesttagen, „um nahtlos an das Super-Fest vom Vorjahranzuknüpfen“. Selten hätten die Dorfschützen wie 2022 so viele Mitglieder beim Mitfeiern und bei der Polonaise erlebt.

Groß war die Beteiligung der Könige und Kaiser der Dorfschützen am traditionellen Treffen mit Plakettenputzen zum Auftakt des Schützenfestes

Das noch zu übertreffen, dazu beginnen die drei Festtage am Freitag, 11. August, mit dem mit dem Antreten um 19 Uhr zum Vogelwegbringen. Der fein dekorierte Holzvogel war bereits am Mittwochabend zuvor von allen Dorfschützen begutachtet und getauft worden. Nach der Rückkehr von der Vogelstange findet auf dem Festzelt der Kommers statt. Hier und auf dem Gelände am Hallenbad ist zumeist für alle Aktivitäten der Treffpunkt.

Gern nahm Neukönig Michael Deitmar (r.) die kleinen Tipps zum richtigen Plakettenputzen vom Seniorkönig Aloys Kleinberns entgegen

Der folgende Samstag startet um 9 Uhr mit dem Kirchgang und der anschließender Gefallenenehrung sowie einem gemeinsamem Frühstück, bei dem verdiente Jubilar geehrt werden. Dann bliebt nur wenig Zeit bis zum Antreten um 14 Uhr zum Königschießen. Hierbei hoffen die Dorfschützen, dass der Vogel ein wenig schneller fällt als im Vorjahr, damit um 18.45 Uhr die Majestäten am „Schwan“ angeholt werden können. Um 20 Uhr beginnt der große Königsball als öffentlicher Tanz. Am Sonntagmorgen heißt es wieder um 11 Uhr Antreten zum Ausholen der Majestäten. Danach erfolgt der Marsch zum Festplatz an der Vogelstange, wo zu Bierfassschießen, Frühschoppen und viel musikalischer Unterhaltung einladen wird.

Am Abend gibt es dann einen der traditionellen und spektakulären Höhepunkte im Festablauf: Um 19.30 Uhr ist Start zur großen Polonaise durch das Dorf. Sie führt durch die Hauptstraßen  ins Zelt  zum öffentlichen Festball. Dort spielt dann wie zu allen Veranstaltungen die Tanzband des Mesumer Feuerwehr-Musikzuges. Wer danach sich noch nicht endgültig müde getanzt hat, auf den wartet am Montag ab 11 Uhr am Festzelt das traditionelle Hexen als Geheimtipp für die Unentwegten.