Viele, viele hundert Zuschauer und damit mehr als in den letzten Jahren säumten am frühen Sonntagabend dichtgedrängt die Straßen im Dorf, als dort die festliche Polonaise der Dorfschützen zum Höhepunkt ihres Schützenfestes durch das Zentrum zog, angeführt und begleitet von vier Musikkapellen. Vorne weg marschierten die Königspaare Magdalene und Ralf Hüls sowie Sandra und Christian Laumann und samt Kinderkönigspaar Melina und Jannes Schmidt, der diesmal als Bruder den verhinderten König Felix Eich vertrat. Dann folgte das Jubelkönigspaar Mathilde und Aloys Kleinberns. Als besondere Ehre und als Marscherleichterung hatte die Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf für beide eigens ein weißes Cabriolet engagiert.
Der Sonntagmorgen begann für die Schützenvereinigung allerdings mit einem kuriosen Ereignis, das in die Vereinsannalen eingehen wird. Beim Bierfassschießen, das seit einigen Jahren neben viel konzertanter Musik von Feuerwehrkapelle und Spielmannszug das Programm des Frühschoppens unterhaltsam bereichert, gab es zwei Probleme: Zum einen erwies sich das Bierfassmodell hoch oben im Kugelfang als sehr zäh und wollte einfach nicht fallen. Vielleicht lag es an der mangelnden Treffsicherheit der 70 Bewerber, sinnierte Vorsitzender Martin Hüls sicherlich nicht ganz zu Unrecht. Dann ging zum anderen den Schießwarten die Munition aus. Da zudem noch das Ende der Veranstaltung nahte, löste der Vorstand die ganze Angelegenheit mit Pfiff und Humor: Er verloste kurzerhand das Fass Bier unter der kompletten Bewerberrunde. Dabei gewann verdientermaßen Heike Helming. Sie freute sich besonders, hatte sie sich doch gleich mit Mann und Tochter am Schießen beteiligt: „Endlich gewinnt einmal eine Frau!“