Alte Könige stimmen sich auf Schützenfest ein

Alte Könige stimmen sich auf Schützenfest ein

Wenn sich die Riege der alten Könige nach altem Brauch am Dienstag vor dem Schützenfest-Wochenende zum traditionellen „Plakettenputzen“ trifft, dann stimmen sie sich damit auf die kommenden Festtage im Dorf ein, an denen auch sie selbst wiederholt im Blickpunkt stehen werden. Aber noch wichtiger ist ihnen, dass sie ihren Teil der Vorbereitungen absolvieren. Dabei spielt das sachgemäße Putzen und Polieren der vielen Königsplaketten eine wichtige Rolle. Inzwischen sind es so viele, dass sie nicht nur die aktuellen Kaiser- und Königsketten schmücken, sondern zudem auf besondere Ständer aufgebracht sind.

Wie man richtig putzt, das muss der Neuling in der Runde, der amtierenden König, jedes Mal erlernen. Für dieses Ritual ist der älteste bzw. der am längsten im Amt befindliche König zuständig. Das ist seit Jahren Aloys Kleinberns, der 1954 und damit vor 65 Jahren die Königswürde errang. Er ist damit einer der Jubelkönige, die noch besonders geehrt werden, wie Vorsitzender Martin Hüls hervorhob. Das hinderte allerdings Aloys Kleinberns nicht daran, den jüngsten Würdenträger, den amtierenden König Christian Laumann, in die Geheimnisse des Silberputzens einzuführen. Dazu bekam er zunächst sein ganz persönliches Putztuch verliehen, das fortan immer mitgebracht werden muss. Dann ist das Putzmittel in richtiger Dosierung aufzutragen und es heißt nur noch: reiben, putzen, reiben, putzen, bis alles glänzt und die Königsgemeinschaft mit dem Werk zufrieden ist.

Das alles läuft zwar statutenmäßig streng nach überlieferter Ordnung ab, ist aber in erster Linie mit ganz viel Humor und fröhlichen Rückblicken auf alte Königszeiten gewürzt. Da erzählt so mancher gern davon, wie er sich an die Momente seines Königsschusses erinnert. In diesem Jahr war alles noch begleitet vom Bild des „Regenkönigs“ Tons Kampel aus dem Jahr 1959, in dessen Haus jahrzehntelang das Plakettenputzen stattfand, ehe man zum jetzigen Gastgeber Uwe Bruning wechselte.

Die Riege der Dorfschützenkönige mit in der ersten Reihe (Mitte v.l.) Aloys Kleinberns (65 Jahre) und Paul Grewe (35 Jahre)
Über den amtieren den König Christian Laumann als gelehrigen „Putzlehrling“ freute sich Jubelkönig Aloys Kleinberns