Stühlerücken und „Beförderungen“ bei den Dorfschützen

Stühlerücken und „Beförderungen“ bei den Dorfschützen

Die Wirren der Coronazeit konnte die Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf, das war den Berichten auf der Generalversammlung durchweg zu entnehmen, erfolgreich bewältigen. Bot der Versammlungsbesuch auch weniger Anlass zu großer Freude, so war aber der Rückblick auf das Vereinsjahr 2021/2022 für den Vorsitzenden Martin Hüls umso erfreulicher: „Sommerfest und Schützenfest waren ein großer Erfolg und werden in die Geschichte eingehen als Veranstaltungen mit unglaublich toller Beteiligung und unschlagbarer Stimmung.“

Diese euphorische Einschätzung wurde bestätigt durch die Berichte von Schatzmeister Jannik Gehling und Schriftführer Michael Deitmar. Ersterer konnte nicht anwesend sein, so dass Zweitvorsitzender Tim Kösters für ihn referierte: Am Ende des Kassenberichtes stand trotz  hoher Anschaffungskosten und Pandemie noch ein guter Kassenbestand. Kösters verhehlte allerdings nicht, dass dies nur dank einer einmaligen Unterstützung durch das Land im Rahmen seines Programms „Neustart miteinander – Initiativen für eingetragene Vereine“ gelang. So konnten etliche Neuanschaffungen wie Ersatz von Uniformen und einige notwendigen Instandsetzungsarbeiten an der Schießanlage vorgenommen werden.

Letztendlich blieb eine unmissverständliche Forderung des Kassierers: Weitere notwendige Ausgaben in nächster Zeit mit erwartbaren Investitionen und Auffüllen der Lagerbestände mit Uniformen machen eine Beitragserhöhung unumgänglich, „denn mit einer abermaligen Landesförderung ist nicht zu rechnen“. Dieser Meinung schloss sich die Versammlung einhellig an und beschloss eine moderate Erhöhung des Jahresbeitrages auf 30 Euro plus Sterbegeldbeitrag. Denn schon im kommenden Frühjahr ist mit deutlich höheren Zeltkosten für Karneval und Schützenfest zu kalkulieren. Zudem benötigt der Verein Rücklagen für Jubiläen: 2023 die 100-Jahr-Feier des Spielmannszuges, 2027 „150 Jahre Dorfschützen“.

Schriftführer Michael Deitmar bedauerte beim Blick auf die Ereignisse des letzten Jahres vor allem, dass „wiederum kein Karneval gefeiert werden konnte und das Jubelfest des Spielmannszuges abermals verschoben werden musste.“ Mit 19, darunter Ehrenvorstandsmitglied Paul Grewe, gab es ungewöhnlich viele Todesfälle. Demgegenüber standen 35 Neuaufnahmen. Nach einer Karteibereinigung zählt man aktuell noch 913 Dorfschützen und ist nach wie vor der mitgliederstärkste Schützenverein in Rheine.

Bei den Wahlen stellte sich Deitmar nicht mehr für eine neue Amtszeit. Sechs Jahre war er im Vorstand. Für seine engagierte, pflichtbewusste Arbeit dankte Martin Hüls mit einem Präsent und die Versammlung mit viel Beifall. Als König verbleibt Deitmar allerdings noch bis zum Saisonende im Vorstand. Die Wahlen lösten dann eine kleine Kettenreaktion mit Stühlerücken und „Beförderungen“ im Vorstand aus:  Michael Winnemöller, bisher 2. Schriftführer, wurde erster Schriftführer, Christian Schmees, bis dahin Beisitzer, bekam Winnemöllers Amt, derweil Altkönig und Kaiser Ralf Hüls zum neuen Beisitzer aufrückte. In ihren Ämtern bestätigt wurden Zweitkassierer Dennis Topphoff und die Beisitzer Reiner Kleinberns und Christoph Kamp.

Keine Frage war für die anwesend Dorfschützen, im nächsten Jahr vom 3. bis 5. Februar 2023 wieder Karneval zu feiern. Die Vorbereitungen dazu „mit vielversprechenden neuen Ideen, die das Fest noch attraktiver machen“, so Sitzungspräsident Christian Grothues, sind dazu bereits angelaufen. Dennoch sei die IG Karneval „immer offen für interessante Vorschläge und vor allem für lustige Beiträge in der Klein-Berliner Posaune“. Da könne man sich gern an ihn wenden. Neu ist, dass der Kartenvorkauf bereits im Dezember erfolgen wird.

Einstimmig wurde dann der Elferrat gewählt, gebildet aus einem großen Freundeskreis, den Martin Hüls als „sehr karnevalserfahren“ vorstellte: „Sie bildeten bereits vor 13 Jahren einen tollen Elferrat.“ Dazu gehören Jutta und Patrick Bühner, Barbara und Klaus Overesch, Martina und Michael Wältring, Ina und Mark Overesch, Sabine und Andreas Farwick, Britta und Harald Vorbrink, Nadine und Daniel Feismann, Anke Sievers, Eva Kleier, Andrea Arling, Julia Nießing, Jörg und Holger Schnellenberg.

Zum Versammlungsschluss warb Martin Hüls um engagierte Mitarbeit im Vorstand und Verein. Schon jetzt suche man Mitstreiter für die Vorbereitung des Jubelfestes 2027: „Da es ein ganz besonderes Fest werden soll, starten wir bereits jetzt mit den ersten Vorbereitungen. Als erstes müssen wir dafür einen passenden Termin festlegen.“ Er dachte insbesondere an einen Festausschuss und Bogengemeinschaften.

Sitzungspräsident Christian Grothues (r.) konnte nur eine kleine Delegation aus dem großen Freundeskreis vorstellen, der den neuen Elferrat bilden wird
Vorsitzender Martin Hüls (l.)verabschiedete Michael Deitmar mit Dank, Urkunde und Präsent aus dem Vorstand