Stühlerücken im Vorstand der Dorfschützen

Stühlerücken im Vorstand der Dorfschützen

Mit Chris Brockmann und Helmut Feismann stellten sich zwei verdiente Vorstandsmitglieder bei der Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf nach zusammen 27 Jahren Vorstandsarbeit auf der Generalversammlung nicht mehr einer Wiederwahl. Mit herzlichem Dank, einem Präsent und stehenden Ovationen wurden beide verabschiedet. Vorsitzender Martin Hüls ging dabei kurz auf ihre besonderen Verdienste ein. Helmut Feismann, liebevoll im Fachjargon des Vorstandes „Gerümpelwart“ genannt, war 14 Jahre als Zeugwart für alles an Neuanschaffungen, Inventar, Geräten, Fahnen und Uniformen verantwortlich, war geprüfter Schießwart, 2008 König und 2015 Prinz im Verein und damit so ziemlich alles, was ein Mitglied erreichen kann.

Chris Brockmann war seit 2005 und damit nur ein Jahr weniger im Vorstand, bekleidete dort lange das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden, war ebenfalls Würdenträger: 2003 Prinz und 2007 König. Was beide zudem auszeichnete, so hob Martin Hüls deutlich hervor, war vor Jahren ihre ehrenamtliche und vielfältige Tätigkeit beim Aus- und Aufbau einer sicheren Schießanlage mit Kugelfang. „Noch nie hatten wir seitdem bei den regelmäßigen amtlichen Abnahmen unserer Anlage irgendwelche Beanstandungen“, lobte der Vorsitzende beide, die Pflichtbewusstsein und Teamgeist ausgezeichnet hätten: „Wenn etwas anstand, waren sie zur Stelle und fassten jederzeit tatkräftig an.“

Beider Rücktritt löste bei den Wahlen, die allesamt einstimmig erfolgten, ein umfangreiches Stühlerücken aus. Beisitzer Josef Kösters rückte dabei zum stellvertretenden Vorsitzenden auf, Mario Köpernick wurde mit dem Amt des Zeugwarts beauftragt, sein Beisitzeramt übernahm Patrick Zimmer und das von Josef Kösters ging an Michael Winnemöller. Nur der erste Kassierer Martin Heitjans blieb an seinem Platz und wurde für weitere drei Jahre in seinen Aufgabenbereich wiedergewählt. Neue Kassenprüfer sind Koert Eefting und Dietmar Gehling.

Kurzweilig, weil unterstützt durch Bilder und Grafiken, hielten Schriftführer Michael Lütke-Bohmert und Kassierer Martin Heitjans ihre Berichte. Ersterer ließ noch einmal alle Ereignisse des Jahres Revue passieren, wobei das Jubelfest „50 Jahre Sitzungskarneval“ als ein Höhepunkt herausragte. Er erinnerte auch daran, dass der Verein nunmehr seit 25 Jahren im Vereinslokal Beckmann auf der Hohe Heide heimisch sei.

Martin Heitjans hatte nicht ganz so erfreuliche Informationen. Aber es gelang ihm trotz ungünstiger Eckdaten „wie durch ein Wunder, eine schwarze Null zu schreiben“, wie ihm die Kassenprüfer Jörg Schnellenberg und Harald Vorbrink voller Anerkennung bescheinigten. Grund dafür waren jedoch umfangreiche Sparmaßnahmen, „die aber auf Dauer dem Verein nicht gut tun können“, fand Heitjans deutliche Worte: „Wir haben viel gespart, aber wir sind in erster Linie ein Schützenverein und kein Sparclub.“ Ein Minus bei den Karnevalsveranstaltungen und insgesamt weniger Beteiligung der Mitglieder an den Festen hatten ihm die Jahresbilanz verhagelt. Um dennoch einen zufriedenstellenden Kassenbestand zu sichern, seien notwendige Investitionen, etwa bei Bekleidung und Uniformen, verschoben oder gar gestrichen worden. Des Kassierers klare Forderung dazu: „Um eine Beitragserhöhung kommen wir nicht herum, wenn wir vereinswichtige Rücklagen für Neuanschaffungen bilden wollen.“ Das sahen die Mitglieder ganz ähnlich so und beschlossen einstimmig, den Jahresbeitrag um fünf Euro anzuheben. Vielleicht lag es mit daran, dass damit weiterhin der Monatsbeitrag moderat unter zwei Euro bleibt.

Dass Sponsoren wertvolle Unterstützung bringen, bewies Stefan Grewe. Er überreichte ein neues Gewehr als Spende des letztjährigen Kommandos: „Damit wir auch künftig immer wieder einen neuen König oder Kaiser ausschießen können.“ Das Geschenk nahm Mario Köpernick gern stellvertretend in Empfang. Abschließend nannte Vorsitzender Martin Hüls die Jahrestermin für 2019: Infoabend am 30. März, Sommerfest am 20. Juni, Schützenfestbestellen am 29. Juni, Vogelbeschau am 7. August, Schützenfest vom 9. bis 12. August, Generalversammlung am 26. Oktober. Alle Mitglieder lud er dann zur Teilnahme an der Gedenkfeier am Volkstrauertag zu Samstag, 18. November, ein. Beginn ist dazu um 16.30 Uhr in der alten Kirche.

Der Vorstand der Dorfschützen nach Neuwahlen und großem Stühlerücken
Herzlich bedankte sich Vorsitzender Martin Hüls bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Chris Brockmann (l.) und Helmut Feismann (r.)
Stefan Grewe (r.) übergab als Geschenk des Kommandos ein neues Gewehr an Mario Köpernick