Einstieg in ein heißes Schützen-Wochenende

Einstieg in ein heißes Schützen-Wochenende

Bei drückender Hitze und lockerer Stimmung trafen sich am Dienstagabend bei Uwe Bruning, ehemaliger König und Kaiser, viele Ex-Könige der Dorfschützen, um nach altem Brauch die vielen Plaketten zu putzen, die die Königskette zieren und von Generationen früherer Schützenmajestäten gestiftet wurden. Erstmals war auch König Michael Wältring dabei, dessen Regierungszeit jetzt abläuft. Wie man fachkundig und mit den richtigen Mitteln die Silberplaketten putzt, darin wies ihn Aloys Kleinberns penibel genau ein. Denn jener muss es schließlich wissen: Als ältester König ist er seit 64 Jahren schon dabei. Bekanntlich holte er bereits 1954 den Vogel von der Stange, als der Festplatz noch am Pegel an der Ems lag.

„Jetzt kann es in ein heißes Schützen-Wochenende los gehen!“, freute sich Vorsitzender Martin Hüls nach diesem gelungenen Einstieg mit Blick auf die große Schar der Königsveteranen. Der Festreigen beginnt am Freitagabend, 10. August, mit dem Antreten um 19 Uhr bei der Gaststätte „Zum Schwan“ zum Vogelwegbringen. Gegen 20 Uhr schließt sich im Festzelt beim Vereinswirt Beckmann auf der Hohen Heide der Kommers an. Zu dessen Programm hat sich der Vorstand „etwas so noch nie Dagewesenes“ einfallen lassen, sagte voller Vorfreude Martin Hüls. Er wollte allerdings nicht mehr über „das lustig-witzige Event“ verraten.

Der folgende Samstag bringt nach dem Antreten um 8.45 Uhr auf dem Dorfplatz den Gang zum Gottesdienst in der Kirche und zur Gefallenenehrung am neuen Mahnmal auf dem Friedhof. Danach ist das gemeinsame Frühstück im Festzelt mit der Ehrung der Jubilare. Zum Zelt hin gibt es einen Bustransfer. Pünktlich um 13.45 Uhr treten die Dorfschützen dann wieder an, holen ihren Noch-König im „Schwan“ aus und marschieren zur Vogelstange, wo so lange auf den Holzvogel geschossen wird, bis der Rest dem neuen König vor die Füße fällt. Gegen 18.45 Uhr wird der Schützenzug wieder im Dorf sein, um die neuen Majestäten im „Schwan“ auszuholen. Der große öffentliche Königsball im Festzelt schließt danach ab 20 Uhr den Samstag ab.

Am Sonntag geht es nach dem Sammeln um 10.45 Uhr auf dem Dorfplatz zum Ausholen der Königspaare und anschließend zur Vogelstange, wo inzwischen auf dem Frühschoppen das sehr beliebt gewordene Bierfassschießen stattfindet. Dabei bewerben sich Männer und Frauen gleichberechtigt um den gleichen Lohn: Die Würde von Bierfasskönig bzw. Bierfasskönigin und mit einem dem Namen entsprechenden Siegespreis.

Um 19.30 Uhr folgt wie in jedem Jahr als eigentlicher Festhöhepunkt die Polonaise durchs Dorf. „Das ist so etwas wie das Aushängeschild unserer Schützenvereinigung“, sieht es Martin Hüls und er erwartet wiederum viele Schützenpaare in einem langen Festzug mit Musikkapellen, angeführt von Vorstand, Königspaaren und Kommando. Nach der Polonaise stehen Busse nur zur Hinfahrt bereit, um die Festgesellschaft zur Hohen Heide zu fahren. Dort ist dann im Zelt öffentlicher Schützenball, zu dem wie an allen Tagen die Mesumer Feuerwehrkapelle aufspielt. Wer dann am Montag immer noch gut auf den Beinen ist, darf sich um 11 Uhr zum Hexen einfinden.

„So putzt man richtig!“ Anweisungen von Aloys Kleinberns (l.) als ältestem König an den Neuling Michael Wältring
Die gutgelaunte Riege der Ex-Majestäten, angeführt von vorn sitzenden Silberkönig Herbert Schnellenberg (3.v.l.) und vom ältesten König Aloys Kleinberns (3.v.r.)