Es ist ja alles so traurig, traurig, traurig, klagte Zeremonienmeisterin Doris Siegbert, als sie am traditionsreichen “Klein-Berliner Aschermittwoch” kurzerhand in das Fass als Büttersatz stieg und dabei erzählte, wie doch alles bei ihnen im Elferat begonnen hatte. Am Anfang sei es “ein wilder Haufen” gewesen, ehe man sich darauf besonnen hätte, von der Politik zu lernen: “Wir bildeten Arbeitskreise”. Aber jetzt müsse man eben trauriger Weise Abschied von Karneval nehmen. Das taten dann mit ihr mit viel Krokodilstränen das Prinzenpaar Marita und Albert ebenso wie die beiden Präsidenten.
Ihnen allen hatte allerdings Sitzungspräsident Christian Grothues zuvor am Feuer auf dem ehemaligen Festplatz, in dem die Requisiten der abgelaufenen Session verbrannt wurden, wieder etwas Hoffnung gemacht: “Alle machen wir jetzt Pause, aber nur bis zur nächsten großen (Karnevals)Sause!” Er wie auch Mitpräsident Christoph Kösters bescheinigten allen Akteuren sehr gern: “Das Fest ist einfach Klasse gewesen. Das fanden alle Narren und Narhalesen!”
Bei aller Trauer über die jetzt für die Dorfkarnevalisten abgelaufene Session und all dem sauren Hering beim leckerem Fischessen feierten die Büttakteure, der Elferrat und die Garden noch einmal kräftig ihren Karneval auf ihre ureigene Weise. Dazu griffen sie immer wieder in die schier unendliche Liederkiste mit ihren vielen eigenen Karnevalsschlagern aus fast vier Jahrzehnten Sitzungskarneval.
Von der guten Stimmung angesteckt stieg selbst Jubelprinz Werner Gretz zur allgemeinen Unterhaltung im Johannes-Heesters-Look ins Fass. Das tat ihm gleich auch Michael “Sunne” Sunder mit einem heiter-hintersinnigen Rückblick auf die Büttakteure. Da erinnerte er sich glasklar, woher der Name “Starparade” für die eine Truppe kam: “Das sind wirklich alles Stars im Klein-Berliner Karneval!”
Und Alfons Deitermann erklärte, was für ihn “ein 0,25-Auftritt mit geklautem Gedicht” ist. Er erwies sich dabei als verschmitzt-witziger Büttredner und verschoss die ein oder andere satirische Spitze. So als er versprach, die Schützenvereinigung Mesum werde ihre uralten Schützenregeln aufbrechen, uralte Traditionen aufgeben und Frauen als Mitglieder und Schützen zulassen: “Die Frauen dürfen 2007 in die Nähe der Schützenstange und Bier für ihre auf den Vogel schießenden Männer holen.”
Nach dem Karneval ist vor dem Karneval. An diese alte Narrenweisheit erinnerten Christian Grothues und Christoph Kösters zum Schluss. Mitten im Sommer treffen sich alle Akteure am 29. Juni zur Aktivenparty und dann zur rechtzeitigen Sessionsvorbereitung zum Auftaktstammtisch am ersten Mittwoch im September. Schließlich gibt es 2008 etwas Besonderes zu feiern: 40 Jahre Sitzungskarneval in Klein-Berlin. Und dann ist da ja auch noch in diesem Jahr wieder der 11. im 11. …