Große Ereignisse werfen ihre Schatten oft weit voraus, weiß der Volksmund. Das zeigte sich beim Karnevalsauftakt der Dorfschützen und ihrer IG Karneval. Der begann diesmal mit kleinen Abweichungen vom sonst üblichen Ablauf. Pünktlich um 19.11 Uhr eröffnete diesmal die Büttgruppe „Starparade“ auf sehr originell-witzige Weise die Veranstaltung: Die Mitglieder zogen kostümiert mit Laternen und Gesang in das proppenvolle Haus. Sitzungspräsident Christian Grothues erwies sich danach als hoch erfreut und gut informiert, als er die Regie über das weitere Programm des karnevalistischen Abends übernahm.
Die Erklärung sei einfach, so Grothues: „Die Starparade feiert in der kommenden Session ein Jubiläum. 30 Jahre ist es her, da startete eine kleine, neue und junge Truppe mit einer Playback-Show. Damals noch mitten im Programm zwischen Garde und Bütt. Doch schnell entwickelte sich ihr Ruf, der Umfang der Darbietungen und vor allem die Stimmung bei ihren Auftritten. Nach ihren Auftritten war ein Auftritt von anderen Akteuren irgendwann einfach nicht mehr möglich. Und so sind sie nun schon seit vielen Jahren Abschluss und Höhepunkt unserer Sitzungen.“ Mehr und Neues werde es, versprachen die Akteure, in den kommenden Sitzungen des Klein-Berliner Karnevals geben. Aber schwiegen hartnäckig über Details, so dass dem Sitzungspräsidenten nur ein Rückblick auf ihre vielen unvergesslichen Höhepunkt der letzten Jahre blieb.
Allerdings wollten einige im fröhlichen Publikum einiges für 2023/24 im Voraus erahnen. Denn als Christian Grothues den alten Elferrat samt Dreigestirn mit „König Neptun“ Anke Sievers, „Meerjungfrau Britta Vorbrink und „Krake“ Barbara Overesch samt Zeremonienmeister Jörg Schnellenberg mit Dank und Helau verabschiedete, fanden jene niemanden, dem sie die närrischen Insignien wie Zepter und Stab überreichen konnten. Ein neuer Elferrat war nicht in Sicht. Sollte sich da hinter den Kulissen eine Überraschung anbahnen? Kein Karnevalist und kein Vorständler wollte sich jedoch dazu äußern.
Auch Tim Kösters als neuer Dorfschützenvorsitzender nicht, als er seine Premiere als Mit-Präsident von Grothues erlebte. Er wird nun erstmals in dieser Funktion beim Klein-Berliner Karneval ganz oben auf der Bühne sitzen. Und miterleben, wie der eine oder die andere aus dem nachfolgenden Programm auch in den Sitzungen auf der Bühne stehen wird. Ur-Karnevalist Horst „Lommes“ Strotmann etwa, der nach zwei Jahren „großer Qual, denn mir fehlte unser Karneval“ mal wieder in die Bütt stieg und mal heiter, aber auch mit ernsten Einlagen „über eine verrückte Welt“ mit AFD-Erscheinungen in Mesum nachdachte.
Bekannt und gekonnt wie immer mit seiner Ukele trat ein weiterer Klein-Berliner Büttfachmann auf: Christian Schmees servierte zweimal allerfeinste Büttauftritte. Herausragend und begeistert gefeiert waren seine drei Lieder: Rabenschwarzer Humor, mit unschuldig-verschmitzter Miene und still-ernstem Gesicht vorgetragen. Dazu passte seine Einstimmung, in der er vorgab, dass von den drei Geschichten eine gelogen sei. Vielleicht die mit der Begegnung „im Wagen in Richtung Elte an der Ampel am Baumarkt“? Dem Publikum war es egal, denn es hatte sein helles Vergnügen an allen drei Storys.
Das bereitete mit ihrem Gesang auch der Auftritt der großen Garde. „Fünf Jahre Nachwuchsgarde, dann vier Jahre Jugendgarde mit zwei Auftrtten und nun wünschen wir euch vier tolle Jahre als Große Garde mit Tanzpaar Tim Schmitz und Maja Rohe,“ kündigte sie Christian Grothues an und sagte dazu den Trainerinnen Louisa Hüls, Jana Thalmann und Maike Hüls Dank für den Auftritt und die Betreuung und Vorbereitung auf die Tanzsession. Fazit einer fröhlichen Auftaktveranstaltung: Die Dorfkarnevalisten sind für die kommende Session gut gerüstet. Für die beiden Sitzungen am 26./27. Januar 2024 gibt es im Vorverkauf am Sonntag, 10. Dezember, ab 11 Uhr im „Schwan“ Karten.