Karnevalsauftakt am 11.11.22 im Dorf: „Wir sind wieder da!“

Karnevalsauftakt am 11.11.22 im Dorf: „Wir sind wieder da!“

„Wir sind wieder da!“ prangte unübersehbar auf den T-Shirts des Elferrates. Damit drückte das närrische Regime unmissverständlich aus, was alle Aktiven am Freitagabend zur Karnevalseröffnung im „Schwan“ dachten und was dann Martin Hüls als Vorsitzender der gastgebenden Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf in seinem Grußwort bekräftigte: „Vor 365 Tagen standen wir hier, aber dann musste anschließend die Session ausfallen. Diesmal ziehen wir es durch und feiern Karneval.“ Das donnernde dreifache Helau der gutgelaunten Gäste war dann mehr als eine Bestätigung.

Dann moderierte Sitzungspräsident Christian Grothues ein launig-kurzweiliges Programm, in dem sich Christian Schmees zum Star in der Bütt aufschwang und sich damit endgültig in die Riege der Urgesteine des Klein-Berliner Karnevals einreihte. Das war schon unnachahmlich-spitzfindig und vollgespickt mit  hintersinnig-groteskem Humor, wie er sich wiederum als schlitzohriger „Mann mit der Ukulele“ der Mesumer Alltagsgeschichten annahm. Da quietschte die Narrenschar vor Vergnügen, als er mit Unschuldsmiene die schaurig-schöne, „leider sehr traurige Ballade nicht von den Königskindern, sondern von der Königskette“ besang.

Ohne auch nur ein einziges Mal das Wort „Feld“ in den Mund zu nehmen, wussten alle im Publikum sofort, wen und was er besang: „Es war mal ’ne Königskette, die fühlte sich sehr allein. Denn als man sie nicht mehr brauchte, da brachte man sie nicht mehr heim.“ So sei sie  „schon sehr lange verschwunden“ und weder beim König noch beim Vorstand gewesen. Der Song endete mit einem feinen Wortspiel als Höhepunkt: „Ob sie wohl versilbert ist?“ Ebenso umjubelt war später seine stimmungsvolle „Ode an Mesum“: „Klein-Berlin, ja nur hier bin ich zu Haus.“

Da mochte der Elferrat nicht nachstehen und schloss sich mit Gesang und  Polonaise an: „Wir feiern Karneval, wir sind Klein-Berliner. Schön, dass wir heute wieder hier sind beim Karneval in Klein-Berlin.“ Zuvor musste er allerdings mit der Zepterübergabe erst in Amt und Würden gesetzt werden. Dabei konnte Christian Grothues gleich auf Unterstützung durch zwei frühere Elferräte zurückgreifen, von denen „einer wegen der Pandemie halbvollendet blieb.“ Der sollte im Vorjahr vom Männerballett gestellt werden, so dass nun Trainerin Jana Thalmann und Prinz Maxi, der allerdings als solcher nie auftreten durfte, die Insignien der närrischen Macht an die neuen Würdenträger Prinz Harry und Zeremonienmeisterin Jutta übergaben. Es ist allerdings gute Klein-Berliner Tradition anzunehmen, dass Letztere wegen der großen Geheimhaltung so kaum Anfang Februar 2023 auf der Bühne stehen werden. Dank sagte Grothues auch dem „Dreigestirn von 2020“ mit Prinz Christian, Jungfrau Anne und Bauer Tim: „Wegen Corona konnten wir sie nie offiziell verabschieden.“

Wie den Dreien war auch der Großen Garde zumute, die sich mit einem feinen Reim verabschiedete. 2015 begannen die Mädchen ihre Tanzkarriere in der Nachwuchsgarde und stiegen dann über die Jugendgarde auf. Corona bremste sie dann deftig aus, so dass sie bisher nur einmal auftreten konnten. Traurig für sie, fand Grothues: „Große Garde, aber nur kleiner Auftritt.“ Das alles tat jedoch an diesem Abend der fröhlichen Stimmung keinerlei Abbruch. So bleibt ein Fazit: Wenn die jetzt eröffnete Session auch so stimmungsvoll mit begeisterndem Engagement der Aktiven weitergeht, steht Klein-Berlin vor einem tollen Karneval. Die Karten für die Sitzungen wird es noch im Dezember bereits zum Vorverkauf geben, informierte Martin Hüls.

Große Runde bei der Zepterübergabe mit v.l. Zeremonienmeisterin Jutta und Prinz Harry, E-Prinz Maxi und Jana Thalmann, Ex-Dreigestirn mit Prinz Christian, Jungfrau Anne und Bauer Tim sowie Präsident Christian Grothues
Gute Laune trotz Abschied: Christian Grothues bedankte sich bei Vertreterinnen der Großen Garde
Karnevalistisches Urgestein in der Bütt: Christian Schmees, assistiert von Präsident Christian Grothues
Der neue Elferrat begeisterte mit Gesang und Polonaise