Schon im letzten Herbst wurden die wesentlichen Voraussetzungen und Entscheidungen zu Form und Standort für ein neues Mahnmal in der Gemeinde erarbeitet, das die Gedenkstätte in der alten Kirche ersetzen soll (Die MV berichtete). Nun beschloss bei seinem letzten Treffen der kleine Arbeitskreis, den die Hauptinitiatoren VMV, Heimatverein, Kirchenvorstand und die beiden Schützenvereine einsetzten, die nächsten konkreten Schritte, so dass in Kürze mit dem Bau auf dem Friedhof begonnen werden kann. Beschlossen wurde zudem, dort nach Fertigstellung im Rahmen des „Historischen Rundweges“ zur ergänzenden Information der Betrachter eine Bronzetafel aufzustellen.
Herausgestellt wurde die Bedeutung und Aufgabe der Gedenkstätte, die seit 1959 in der alten Kirche untergebracht ist, als wichtige öffentliche Mahnung und ständige Erinnerung an alle Opfer von Krieg, Gewalt, Ungerechtigkeit und Terror zu allen Zeiten und Orten. Die sechs Bronzetafeln mit den Namen aller Kriegsopfer aus zwei Weltkriegen sind überschrieben mit dem Satz, der auch zukünftig keine weitere Textzusätze und Kommentierung bekommen soll: „Nicht die Gewalt, nur die opfernde Liebe schafft Frieden“. Leider sind die Tafeln hinter verschlossenen Türen in der Kirche angebracht, die aus Sicherheitsgründen so gut wie nie geöffnet sein darf. Damit kann diese Gedenkstätte ihren tiefen Sinn und ihre wesentliche Aufgabe nicht erfüllen: Ein Mahnmal muss als ein stets offenes, immer öffentlich zugängliches Zeichen die Menschen zu jeder Zeit aufrütteln und lebendig-gegenwärtig daran erinnern, wachsam zu bleiben, damit sich die schrecklichen Kriegsereignisse nicht wiederholen.
So ist in jedem Jahr ein würdiges und sinnfälliges Gedenken zu hinterfragen, wenn die beiden Schützenvereine mit einigen hundert Mitgliedern zur Gefallenenehrung antreten und dabei nur zwei Vertreter mit dem Kranz für alle nicht mehr sichtbar in der Kirche diese Ehrung übernehmen. Darüber diskutierten die Vereine schon vor etlichen Jahren und warben für ein neues Mahnmal, für das sie bereits Geld aufbrachten. Das Vorhaben ließ sich damals allerdings nicht verwirklichen.
Ausgewählt wurde der neue Standort mit Bedacht, denn hier schließt er sich an die vorhandenen Gräber der Gefallenen des letzten Weltkrieges an, die schon vor Jahren in der Nordostecke des alten Friedhofsteils zu einer kleinen Gedenkstätte konzentriert wurden. Ihre Grabsteine werden wie die Kreuzwegstation in das neue Mahnmal so integriert, dass die neue Stelenwand für die sechs Bronzetafeln ihre Reihung aufgreift, fortsetzt und folgerichtig abschließt. Gesehen werden muss das neue Mahnmal ferner als Ergänzung zu der Gedenkstätte für die in der NS-Zeit in Mesum umgebrachten Zwangsarbeiter und deren Kinder, die 2011 im Vorfeld der alten Kirche neu entstand.
Architekt Christoph Achterkamp informierte zum Stand der Arbeiten und Planungen. Dazu wurden Kostenvoranschläge eingeholt und geklärt, dass die Kirchengemeinde auf dem Friedhof das Grundstück zur Verfügung stellt. Ferner wurden baurechtliche und logistische Fragen wie Zufahrten und Anlieferungen zum Bau erörtert und aufgearbeitet. Aktuell werden Fachgespräche mit Mesumer Unternehmen geführt mit dem Ziel, die Kosten spürbar durch weitgehende Eigenleistungen mindern zu können. Dazu kann auch der Mahnmalentwurf überprüft werden, um Betonteile durch Mauerwerk zu ersetzen. Finanziert werden soll der Neubau durch Spenden, Sponsoren und Eigenleistungen. Der AK ist zuversichtlich, dass an der großen und wichtigen Gemeinschaftsaufgabe der Neugestaltung des Mahnmals viele Mesumer Bürger mithelfen werden. Er hat zusammen mit dem Heimatverein Mesum bei der Stadtsparkasse Rheine ein Spendenkonto dafür eingerichtet: DE19403619064370804101.