Das Schützenfest 2022 wird in die Vereinsannalen eingehen und dort besonders vermerkt werden. Zum einen gab es sonnig-heißes Wetter wie seit Jahren nicht mehr, so dass sich der herrliche Festplatz mit den hohen Bäumen bewährte: Überall saßen die Vereinsmitglieder mit ihren Familien und Gäste, die so zahlreich wie wohl noch nie gekommen waren, im kühlen Schatten. Dann gab es zum anderen ein Königsschießen, an das man sich noch lange erinnern wird. Denn dabei lieferten sich bis zum Schluss drei Königsbewerber ein stundenlanges Wettschießen auf einen Holzvogel, der sein Fallen lange standhaft verweigerte.

So dauerte das zähe und zuletzt unglaublich spannende Ringen um die Königswürde weit mehr als drei Stunden. Erst mit dem 344. Schuss holte Michael Deitmar um 17.45 Uhr den Vogelrest von der Stange. Damit war allerdings die Zeit viel zu weit vorgerückt, um wie vorgesehen anschließend das Schießen um die Kaiserwürde zu starten. Deshalb entschied der Vorstand, dieses auf den folgenden Tag und damit zum Frühschoppen zu verschieben: „Wir wollen ja nicht erst in den Nachtstunden mit unseren neuen Majestäten im Dorf erscheinen“, begründete Vorsitzender Martin Hüls die nicht eingeplante Terminänderung.

Der neue König erkor seine Frau Anne zur Mitregentin. Gern erinnerte er daran, dass er nun eine Familientradition fortsetzte: Vor 51 Jahren war schon sein Vater Günter König im Dorf. Wer weiß, wenn es im Vorjahr ein Schützenfest gegeben hätte, wäre der Königsschuss genau zu dessen 50-jährigem Königsjubiläum möglich gewesen. Als die Dorfschützen mit ihren Majestäten mit großem Gefolge gegen 19 Uhr ins Dorf zurückehrten, bildete dort schon an den Straßenrändern ein begeistertes Publikum für den Empfang eine prächtige Kulisse für die Ehrentänze, ehe es zum Weiterfeiern beim Königsball ins Festzelt ging.