Neuer Platz für Gedenktafeln der Schützenvereine

Neuer Platz für Gedenktafeln der Schützenvereine

In den 1930er Jahren gab es in und zu der Mesumer Pfarrkirche zwei Probleme. Zum einen war sie inzwischen, obwohl gerade erst 1890 eingeweiht, zu klein geworden für die sprunghaft angewachsene Gemeinde. Hinzu kamen zum anderen „missliche Zugerscheinungen“, wie Dombaumeister Wilhelm Sunder-Plaßmann am 9. April 1934 in einer kurzen Beschreibung festhielt. Gemeinsam mit ihm erarbeitete die Gemeinde damals eine umfassende Lösung: Erweiterung durch einen Anbau.

Dabei entstand damals vor den beiden Seiteneingängen an der östlichen „Marienseite“ und an der westlichen „Josefsseite“ jeweils eine niedrige Vorhalle mit Pultdach als Windfang. In diese kleinen und schmalen Kirchvorräume stellte die Gemeinde zeitweise bis heute zwei große Heiligenfiguren ab. Beide sind gearbeitet im Nazarener-Stil, in dem auch der Großteil der Ausstattung entstand, der aber lange Zeit nicht sehr geschätzt und wenig beachtet wurde. Heute allerdings beurteilt die Fachwelt die künstlerische Bedeutung der Figuren weit positiver, so dass sie nun im Kirchinnern einen neuen Standort finden sollen, wie Pfarrer Thomas Hüwe erklärte.

Den nun frei gewordenen Kirchvorraum stellte die Pfarrgemeinde auf Antrag den beiden Mesumer Schützenvereinen zur Verfügung, damit sie dort ihre Ehrentafeln zur Mahnung und Erinnerung an ihre in den Weltkriegen gefallenen Mitglieder anbringen können. Dazu übernahmen sie vorher die Erneuerung der Ausmalung. Vor allem für die Bürgerschützen vom Feld gab es nach der Schließung ihres Vereinslokals Mersch keinen Platz mehr für ihre beiden großen Gedenktafeln. „Daher sind wir froh und der Kirchengemeinde sehr dankbar, dass wir hier nun dafür einen würdigen Ort gefunden haben und dass wir sie noch vor Weihnachten anbringen können“, freute sich Vorsitzender Arnold Thalmann. Sein Kollege Martin Hüls sah dies als Vorsitzender der Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf genau so, als er gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern seine beiden Tafeln montierte. Auch für ihn war der Vorraum der Kirche, in seinem Falle an der östlichen „Marienseite“, ein „sehr passenderer Platz“.

Ein seltenes Bild: Ein Lehrer bei der Arbeit.
Freude bei Arnold Thalmann (l.) und Gerrit Stall nach dem Anbringen der Gedenktafeln der Bürgerschützen vom Feld